Vom Sack und vom Esel

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Keine Frage, das jüngste, sich « Gedicht » nennende Pamphlet von Günter Grass ist absolut zu verurteilen. Aber dennoch verdienen manche jüdische, pro-israelische Stimmen in Frankreich Kritik, denn mit tendenziöser Berichterstattung schlagen sie den Sack (Grass) aber meinen den Esel (« die Linke »), gegen die sie in den letzten Wochen des Wahlkampfes zunehmend polemisieren und es dabei nicht so genau nehmen mit der Wahrheit : Auf der Site der Association Europe-Israel ist ein Artikel zu finden, der von Grass spricht als « bekannt für seine linken Positionen », als « dieser Gehirnloser, der zu diesen « linken Intellektuellen » gehört, die lieber einen neuen Holocaust sehen gegen die Juden als die hasserfüllte Verrücktheit des Irans zu bremsen ». Im Artikel kommen ausschliesslich jüdische Stimmen in Deutschland zu Wort, die das Pamphlet des Günter Grass verdammen : Emmanuel Nashson von der israelischen Botschaft in Berlin, der Publizist Henryk M. Broder und Deidre Berger, Direktor des American Jew Commitee in Berlin, als hätte es nicht quer durch alle Parteien, auch durch Verantwortliche in der SPD, Proteststimmen gegeben. Als einzige offizielle Stellungnahmen werden die lauwarmen, ambivalenten Worte von Guido Westerwelle und Steffen Seibert erwähnt, als wären sie repräsentativ. Eine ähnlich von anti-linker Häme geprägte, tendenzielle und oberflächliche Berichterstattung findet sich auf der pro-israelischen Site dreuz.info. Angereichert wird dort diese anti-linke Häme (wie schon im Falle der Grünen-Kandidatin Eva Joly, der ihr norwegischer meist mit dem Deutschen verwechselte Akzent zum Vorwurf gemacht wird) mit dem Füttern anti-deutscher Ressentiments. Im Artikel auf Dreuz.Info ist am Ende nicht mehr von « Günter Grass » oder von « Monsieur Grass » die Rede, sondern mehrfach von « Herrn Grass ». Vor einigen Wochen gab es auf derselben Site ein gegen die Linke schäumender Artikel, der so nebenbei die NSDAP erwähnte, in Klammern als « sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands » erklärt, also das « National- » geflissentlich unter den Tisch fallen liess, um eine Nähe zu den im Artikel pauschal als Vorreiter des Antisemitismus gebrandmarkten Sozialisten zu suggerieren ; nach meinen Protesten wurde dieses « Versehen » korrigiert. Aber in Frankreich ist Wahlkampf, wo gehobelt wird, da fallen Späne und es hobeln nicht nur Sarkozy und Hollande sondern auch noch andere …

 

http://www.europe-israel.org/2012/04/gunther-grass-israel-menace-la-paix-mondiale/

 

http://www.dreuz.info/2012/04/apres-stephane-hessel-voici-gunter-grass/

 

Publié dans Satiren

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