eine Fahrerflucht von Tel Aviv, Israel, nach Paris, Frankreich ...
Kein Nachrichtenmagazin von BFM TV, des grössten Nachrichtensenders Frankreichs, ohne einen blutigen « fait divers », ermordete Kinder und vergewaltigte Frauen, tödliche Autounfälle mit Photos von Polizisten bei der Arbeit, Bergungsarbeiten in Seen, Autowracks, Phantombilder von Gesuchten. Und kein Nachrichtenmagazin ohne etwas über die « People ». Hier gibt es nun eine solche Geschichte, in der alles auftaucht, was dem Zuschauer nach den Vorstellungen der BFM TV-Programmmacher so zu gefallen hat. In einem tragischen Autounfall findet eine 25jährige junge Frau den Tod, die Unfallfahrer flüchten, die ganze Stadt, in der sich dies zutrug, ist empört, die Mutter der getöteten Frau schreibt « von Mutter zu Mutter » einen Brief an die Gattin des Staatspräsidenten, diese antwortet …
Aber nein, auf BFMTV erfährt man nichts von dieser Geschichte.
Der Unfall spielte sich im September ab in Tel Aviv. In betrunkenem Zustand überfuhren zwei Franzosen die junge Frau, die bei Grün über die Strasse gehen wollte. In aller Eile verlassen sie Israel und fliegen nach Frankreich. Eine Welle von Empörung ergreift die Menschen in Tel Aviv. Die israelischen Justizbehörden haben nun an ihre Kollegen in Creteil bei Paris die Akten der Anklage zugeschickt. Die Mutter der Getöteten schrieb an Carla Bruni-Sarkazy einen Brief und bat um ihre Unterstützung, die sie auch in warmen Worten erhielt.
Währenddessen erklären die beiden Franzosen, sie werden bei einer Gerichtsverhandlung in Israel nicht erscheinen. Er bedauere den Unfall, sagte einer der beiden, aber er wolle nicht zwanzig Jahre in einem israelischen Gefängnis schmoren. Und das französische Gericht könne sie nicht für Taten, die sich im Ausland ereigneten, verurteilen. Zwischen beiden Ländern gibt es kein Auslieferungsabkommen.
http://femininisrael.com/carla-bruni-sarkozy-ecrit-a-la-mere-de-lee-tuee-par-un-chauffard-en-israel/
©Reiner Schleicher